Geschichte der Stutenmilch

Stutenmilch ist ein Naturprodukt, dass in den mittel- und westeuropäischen Ländern weitestgehend unbekannt war. Dennoch hat Stutenmilch eine über tausendjährige Tradition als Nahrungs-, Pflege- und Heilmittel.
So diente die Stutenmilch bei Völkern, deren Lebensgrundlage hauptsächlich in der Pferdezucht lag, als Nahrungsmittel und fand als Heilmittel vielfältige Verwendung.


In seiner "Illias" erzählte Homer von den Hippomologen, den Pferdemelkern, die die Stutenmilch für ihre Ernährung nutzten.
Römer, Griechen und Ägypter sahen Stutenmilch als begehrtes Wundermittel an, sollte es doch für ein langes Leben, gute Gesundheit und der Schönheit dienen. So badete die ägyptische Königin Kleopatra um ihrer Jugend und Schönheit willen in Stutenmilch. Und für Alexander den Großen galt die Milch der Pferde als Mittel der Unbesiegbarkeit; seinen Reitern wurde das Trinken der Stutenmilch befohlen.


Die Tataren ernährten sich auf Feldzügen nur von der Milch der mitgeführten Stuten, da ihr die Stärkung von Kampfesgeist und Mut nachgesagt wurde. Von den Tataren war auch bekannt, dass sie selten krank und fast nie lungenleidend waren. Das veranlasste Tuberkulosekranke aus den benachbarten Völkern bei ihnen Heilung zu suchen. Die heilende Wirkung, die man dabei dem Kumyß zuschrieb, verursachte wahre Völkerwanderungen von Tuberkulosekranken aus Russland zu den Nomadenvölkern der asiatischen Steppe.


Erst im 19. Jahrhundert wurde von den russischen Medizinern Stutenmilch ganz bewusst angewendet. 1858 erstand das erste Kumyß-Sanatorium in Russland, 1913 waren es bereits 68 registrierte Heilstätten.
In Mitteleuropa wurde man erst Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts auf Stutenmilch und deren positiven Eigenschaften aufmerksam.